In meinem Bautagebuch könnt ihr unseren Hausbau nachverfolgen. Heute geht es um die Frage “wofür braucht man einen Keller” und ob wir es bereuen, ohne Keller gebaut zu haben.
Ein Hausbau ist teuer. Wer sparen will oder muss, kann das bei der Größe tun, denn jeder Quadratmeter kostet. Den Keller komplette wegzulassen, spart eine Menge Geld, da kein Aushub gemacht werden muss, dessen Entsorgung je nach Bodenqualität auch sehr teuer ist. Ein Keller kann zwischen 50-70 tausend € kosten, das war es uns ganz einfach nicht wert.

Wofür braucht man überhaupt einen Keller? Ursprünglich diente dieser oft kühle Ort dazu, Lebensmittel zu lagern, aber wir sind mittlerweile ja weiter und brauchen ihn zu diesem Zweck nicht mehr. Dann wurden technische Anlagen im Keller verstaut. Je nachdem konnten diese viel Platz wegnehmen. Aber auch das ist nicht mehr zeitgemäß, da die heutigen Anlagen kleiner sind. Die sogenannten Hauswirtschaftsräume, die meist im Erdgeschoss liegen, reichen völlig aus. Da haben dann neben der Heizungsanlage auch Waschmaschine und Trockner Platz. So manch einer trennt auch Haustechnikraum und Hauswirtschaftsraum auf. In vielen Grundrissen sind dafür dann 6-7qm nötig. Ansonsten wird der Keller natürlich als Stauraum genutzt und das war in meinem Augen auch sein größter Minuspunkt. Stauraum ist wichtig, versteht mich nicht falsch. Aber ein so leicht zugänglicher Stauraum mit viel Fläche lädt geradezu zum Horten ein.

Mein Partner hätte gerne einen Keller gehabt. Klar, die doch eher unschöne Technik in einen Keller zu verbannen und die Fläche zum Wohnen zu haben, das hat schon was für sich. Man hätte hier auch noch andere Sachen wie einen Raum zum Sport treiben oder so realisieren können, um die Fläche zum Horten zu minimieren. Der Preis war dann aber letztendlich ausschlaggebend und daher gibt es bei uns keinen Keller. Bereuen wir diese Entscheidung nun?

Nein, die Entscheidung war gut. Erstens haben wir einen Dachboden mit einer Fläche von gut 80qm als Stauraum. Klar, nicht Raumhoch, aber Kisten mit Deko kann man hier gut verstauen. Da muss man nur einmal im Jahr dran und daher sind sie perfekt auf dem Dachboden aufgehoben. Des weiteren bekam eine Garage einen kleinen Anbau wo z.B. Werkzeug untergebracht ist. Aber auch die andere Garage mit den normalen Maßen von 3x6m bietet genügend Raum, um Getränke und sogar Kühlschränke unterzubringen. Trotz Auto kommt man da noch gut dran und da es einen direkten Zugang zur Küche gibt, ist der Weg auch viel angenehmer als bis in einen Keller rein. Für Parties gibt es dann auch einen Zugang zum Garten.

Unseren HWR haben wir mit über 10qm etwas größer planen lassen, als es in vielen Fertighäusern üblich ist. Da auch die Fläche unter der Treppe mitgenutzt wird, ist auch hier alles großzügig.
Mit anderen Worten, wir haben genügend Stauraum, die Haustechnik ist gut im HWR aufgehoben und ein Keller fehlt nicht im geringsten.